Kunst im Nazismus war schmückendes Beiwerk für die Massenverbrechen. Aber nicht alles, was in der Nazizeit entstand, war jener eindeutige Schund, der von ideologischen Insignien gezeichnet ist. Viel von dem, was den monströsen Schönheitsidealen des Regimes durchaus entsprach, feierte in österreichischen Museen, in heimischen Galerien und auf Auktionen noch lange Siege, da war die Wehrmacht längst geschlagen. Manches davon gefällt vielen bis heute. Die Frage, was mit dem geschehen soll, was damals entstand, berührt indes nicht bloß die Werke jener, die auch schon vor der Machtergreifung und selbst nach dem Krieg einem völkischen Denken anhingen. Was tun mit jenen Künstlern und Künstlerinnen, deren Œuvre nicht politisch bedenklich wirkt, doch die auf einen Endsieg des Deutschen Reichs hofften? Wie sind zudem die Arbeiten jener zu beurteilen, die sich dem Zeitgeist nur aus Opportunismus anpassten? Ist das Bild jener, die Schuld auf sich luden, für uns ganz frei von Schuld? Was tun damit?
in Kooperation mit der Museumsakademie Joanneum.
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