Die Ausstellung „Wiebke Siem. Das maximale Minimum“ (01.06.2023 – 17.09.2023) bietet einen Überblick über das plastische Werk von Wiebke Siem von den 1980er-Jahren bis heute.
Wiebke Siem wurde in den 1990er-Jahren mit raumgreifenden Installationen bekannt, in denen sie Alltagsdinge wie Kleidungs­stücke, Schuhe, Taschen oder Spielzeug verfremdete oder in überdimensionierte Objekte übersetzte. Aus Möbelstücken und Haushaltsgegenständen sowie skurrilen, oft marionettenartigen Figuren erschafft die Künstlerin psychologisch aufgeladene und ebenso beklemmende wie humorvolle Installationen. Neben motivischen Anleihen aus der Kunst- und Kulturgeschichte spielt die kritische Auseinandersetzung mit den Mechanismen des männlich dominierten Kunstbetriebs eine wichtige Rolle in Siems Schaffen. So stellt ihr Werk immer wieder gesellschaftliche Rollenbilder in Frage. Ihre For­mensprache und Präsentationsweise verweisen zudem auf ethnologische Objekte und Sammlungen und rücken auf diese Weise die problematischen Aneignungsstrategien von außereuropäischer Kunst in der Moderne in den Blick.

Diese Themenstellungen, die die Künstlerin seit Jahrzehnten konsequent verfolgt und für die sie immer wieder neue Ausdrucksformen findet, machen ihr Werk heute aktueller denn je.

In der interaktiven Installation Der Traum der Dinge können die Besucher:innen aus von Wiebke Siem bereitgestellten Einzelteilen eigenständig Figuren oder abstrakte Gebilde zusammenstellen und schlüpfen so in die Rolle der Künstlerin.

Das Kunstmuseum Bonn ist nach dem Kunstmuseum Den Haag und dem Museum der Moderne Salzburg die dritte und letzte Station der groß angelegten Ausstellungstournee.

Mehr unter: www.kunstmuseum-bonn.de

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