Wir bauen der Natur ein Haus – wie sich das Museumsgebäude mit der Strategie entwickelt
Mit den mehr als 30 Millionen Sammlungsobjekten und der internationalen Forschungsreputation ist das Museum für Naturkunde Berlin eines der bedeutendsten Forschungsmuseen für Evolutions- und Biodiversitätsforschung weltweit.
Auftakt der Sanierungsmaßnahmen war die Teilerneuerung einiger Ausstellungsflächen von 2004-2007 gefolgt von einem ersten Bauabschnitt, der die Rekonstruktion des im 2. Weltkrieg zerstörten Ostflügels beinhaltete. Dieser Neubau ebnete den Weg für den 2. Bauabschnitt, welcher im Sommer 2018 zum Abschluss kommt.
Die Eröffnung der neuen Sammlungs-, Arbeits-, und Ausstellungsräume wird das Museum für Naturkunde näher an das Ziel bringen, ein offenes integriertes Forschungsmuseum zu sein, das „für Natur“ steht.
Der 2. Bauabschnitt bedeutet jedoch noch nicht die Vollendung der Konzeptionen, da erst 38 Prozent des Gebäudes nach modernen Vorgaben saniert sind. Ein 3. Bauabschnitt ist bereits in Planung.
Ein Museumsgebäude mit Geschichte – Spuren des Krieges bis heute sichtbar
Die Geschichte des Museumsgebäudes ist nicht nur eine Geschichte von Bau und Umbau, sondern auch von Zerstörung und Vernachlässigung. Einige Narben des Zweiten Weltkrieges sind bis heute sichtbar und spürbar.
Bauen im Bestand – zwischen Kontinuität und Neufassung
Bei der Sanierung und dem Umbau eines historischen Gebäudes ist Ideenreichtum gefragt. Das Architekturbüro Diener & Diener ist seit mehr als 20 Jahren federführend für die Sequenz der Sanierungsmaßnahmen. Für die Rekonstruktion der Ostflügelfassade erhielten sie zahlreiche Architekturpreise.
Ein Einblick in die Baugeschichte des Museums für Naturkunde.
Der Architekt August Tiede entwarf ab 1875 das Bauensemble der Geologischen Landesanstalt, der Landwirtschaftlichen Hochschule und des Museums für Naturkunde in der Invalidenstraße. Zwischen den ersten Planungen und der Fertigstellung des Gebäudes lagen sechzehn Jahre, davon sechs Jahre reine Bauzeit. Ein Grund dafür war der Streit zwischen dem Architekten und dem Direktor des Museums.
Von 2014-2018 wurde ein großer Teil des Hauptgebäudes saniert und wird. Dieser neue Teil wird nun zu einem großen Teil seiner Bestimmung zurückgeführt: die Sammlungen wieder zugänglich zu machen für die Öffentlichkeit.
Museum im Wandel – drei fertig gestellte Bauabschnitte
Im Sommer 2018 stellt das Museum für Naturkunde nach einer Teilerneuerung im Ausstellungsbereich und dem Wiederaufbau des im Zweiten Weltkrieg zerstörten Ostflügels nun einen weiteren Bauabschnitt fertig.
Die Eröffnung der neuen Sammlungs-, Arbeits-, und Ausstellungsräume wird das Museum für Naturkunde näher an das Ziel bringen, ein offenes integriertes Forschungsmuseum zu sein, das „für Natur“ steht.
Die Bauaufgabe orientiert sich – wohl erstmals in dieser Größenordnung in einem denkmalgeschützten Gebäude angewandt – an jüngeren Erkenntnissen der Bau- und Konservierungsforschung und modernen Ideen des „Grünen Museums“.
Trotzdem sind die Arbeiten noch lange nicht abgeschlossen. Es sind erst knapp 40% des Bestandsgebäudes saniert. Es gibt noch viel zu tun.