Teil 1: Die Ausstellung
Die Künstler*innen der Ausstellung wählen fotografische Techniken – und dazu gehört auch der Film – für ihre Auseinandersetzung mit unserer Lebenswelt und dem Thema der Wahrnehmung von Zeit. Denn in der Fotografie ist es einerseits möglich, einen einzelnen Augenblick der flüchtigen Wirklichkeit und damit absolute Präsenz im Bild festzuhalten, andererseits verweist ein Foto immer auf etwas einst Dagewesenes, Vergangenes und ist damit ein Werkzeug der Erinnerung. So werden in den Arbeiten Zeitspannen und -intervalle, aber auch kulturzeitliche Dimensionen und Kontexte thematisiert.
Teil 2: Die Strukturierung der Zeit
Die Wahrnehmung von Zeit ist stark subjektiv geprägt. Wie wird das Zeitempfinden durch äußere Einflüsse, gesellschaftliche Phänomene und aktuelle Krisen beeinflusst? Die Künstler*innen dieser Ausstellung nähern sich dem (Kultur-)Phänomen Zeit über fotografische Techniken. Zu sehen sind Werke aus der Sammlung des Belvedere und der Artothek des Bundes von Andreas Duscha, Peter Köllerer, Julie Monaco, Anja Ronacher, Ugo Rondinone, Eva Schlegel und Günther Selichar.
Teil 3: Zeit in der Krise
Die Zeitmessung existiert seit rund fünftausend Jahren. Trotz der Zuverlässigkeit hochmechanisierter, elektronischer und digitaler Messgeräte erleben wir Zeit stark subjektiv – als Kontinuum, als Intervall oder auch als erinnerte Zeit. In den letzten beiden Jahren der Pandemie ist unser Leben abrupt ausgebremst worden. Das seit der Industrialisierung vorherrschende Gefühl des Dahinrasens von Zeit, unser fortwährendes Kämpfen fast gegen die Zeit, wurde von der Wahrnehmung einer starken zeitlichen Dehnung, einer expandierenden Gegenwart abgelöst.
Die künstlerische Praxis reicht dabei von der Übersetzung von Zeitmessung in die Fotografie, dem Festhalten von Arbeitsprozessen über die Bearbeitung vorgefundener Fotografien bis hin zur Aneignung fotografischer Ästhetik in digital generierten Bildern. Zentral für alle hier vertretenen künstlerischen Positionen ist, mittels fotografischer Techniken Bilder zu konstruieren und Verweise auf die außerbildliche Realität sichtbar zu machen, nicht diese abzubilden.
Teil 4: Das Zeitphänomen
Unser Zeitempfinden ist stark subjektiv geprägt. Wir erleben Zeit als Kontinuum, als Intervall oder auch als Erinnerung. Das seit der Moderne als immer schneller werdend empfundene Vergehen von Zeit wurde in den letzten beiden Jahren der Pandemie für viele von uns abrupt ausgebremst. Das Gefühl des Dahinrasens der Zeit, unser fortwährendes Kämpfen fast gegen die Zeit wurden von der Wahrnehmung einer starken zeitlichen Dehnung, einer expandierenden Gegenwart abgelöst.
Teil 5: Verschwimmen der Erinnerung
Die Künstler*innen der Ausstellung wählen fotografische Techniken – und dazu gehört auch der Film – für ihre Auseinandersetzung mit unserer Lebenswelt und dem Thema der Wahrnehmung von Zeit. Denn die Fotografie ermöglicht einerseits, in Momentaufnahmen Realität zu einem bestimmten Zeitpunkt auf einen Bildträger zu bannen, andererseits verweist ein Foto immer auch auf anderes, auf etwas Vergangenes, und daher verstehen wir sie als Werkzeug der Erinnerung. Bei Andreas Duscha dient das Medium der Fotografie der Vermessung von tatsächlicher Zeit mittels einer sogenannten „Blumenuhr“. In Anja Ronachers Fotoserie The Unnamable erfüllt die Technik der Fotografie die Auseinandersetzung mit scheinbar unvorstellbaren Zeitspannen. Die Implosion der Zeit zeigt das erloschene Display einer Digitaluhr in Günther Selichars Fotografie an. Peter Köllerer hält seine Arbeit an Formproblemen des Plastischen durch Fotos fest, die er in der Serie NAMEN mit der Frage nach Authentizität und Identität im virtuellen Raum verknüpft. Bei Eva Schlegel verschwimmt buchstäblich die Figur in der Unschärfe und in ihrer zeitlichen Zuordnung der Entstehung, während bei Julie Monaco die digitale Konstruktion von Landschaft gänzlich jede zeitliche Einordnung negiert und sich einer fotografischen Bildästhetik bedient, ohne Fotografie zu sein.
Teil 6: Vergänglichkeit
Unser Zeitempfinden ist stark subjektiv geprägt. Wir erleben Zeit als Kontinuum, als Intervall oder auch als Erinnerung. Das seit der Moderne als immer schneller werdend empfundene Vergehen von Zeit wurde in den letzten beiden Jahren der Pandemie für viele von uns abrupt ausgebremst. Das Gefühl des Dahinrasens der Zeit, unser fortwährendes Kämpfen fast gegen die Zeit wurden von der Wahrnehmung einer starken zeitlichen Dehnung, einer expandierenden Gegenwart abgelöst.
Weitere Informationen: www.belvedere.at/zeit-gestalten