Als junger Staatsanwalt vertrat Gerhard Wiese vertrat von 1963 bis 1965 im ersten Frankfurter Auschwitz- Prozess die Anklage gegen 22 Männer: ihnen wurde vorgeworfen, Mord und Beihilfe zum Mord im Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz begangen zu haben. Wiese verfasste unter anderem die Anklageschrift gegen Wilhelm Boger. Dieser hatte seine Polizeikarriere bei der württembergischen Gestapo begonnen und von 1942 bis 1945 für die Politische Abteilung im KZ Auschwitz gearbeitet. Aufgrund seiner brutalen Verhör-Methoden gaben ihm die Auschwitz-Gefangenen Spitznamen wie „der Teufel von Auschwitz“.

Gerhard Wiese berichtete am 28. Januar 2024 im Erinnerungsort Hotel Silber von den Auslösern, die eine Verhandlung gegen 22 Männer mit unterschiedlichsten Funktionen im Lagerkomplex Auschwitz erst möglich machten, von seiner Tätigkeit für den hessischen Generalstaatsanwalt Fritz Bauer und dem Prozess, der zum „Prozess seines Lebens“ werden sollte und der heute einen festen Platz im kollektiven Gedächtnis hat.

Das Gespräch fand im Rahmen des Begleitprogramms zur Sonderausstellung „Gestapo vor Gericht. Die Verfolgung von NS-Verbreche(r)n“ im Erinnerungsort Hotel Silber (7.12.23-2.2.25) statt.

Weitere Informationen: Haus der Geschichte Baden-Württemberg

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