Für die aktuelle Ausstellung „Zukunftsräume“ im Albertinum ist der „Raum für abstrakte Kunst“ von El Lissitzky aus dem Jahr 1926 nachgebaut worden. Wie rekonstruiert man etwas, wovon keine detaillierten Pläne erhalten sind? Wie viele und welche Schritte benötigt es, um historische Räume neu entstehen zu lassen? Sächsische Handwerksfirmen haben mit den Kurator*innen intensiv zusammengearbeitet und berichten über den Ausstellungsaufbau und das nicht-alltägliche Nachbauen.

1926 entwarf Piet Mondrian in Paris für die Dresdner Sammlerin Ida Bienert ein Damenzimmer in bis dahin nie da gewesener Weise während El Lissitzky in Moskau anlässlich der Internationalen Kunstausstellung Dresden in einem vergleichbar visionären Geist einen Demonstrationsraum für abstrakte Kunst konzipierte. Das Albertinum lädt nun dazu ein, in diese richtungsweisenden und international bekannten Raumgestaltungen von damals einzutreten. Das einmalige Erlebnis dieser Räume – sowohl historisch rekonstruiert als auch virtuell nachgebaut– steht im Zentrum der Ausstellung.

Dresden war – dem Ruf als traditionsverhaftete Kunststadt zum Trotz – in den 1920er-Jahren eine Plattform zur Vermittlung der Kunst des Bauhauses, des russischen Konstruktivismus und der niederländischen De-Stijl-Bewegung. Mit Hauptwerken von Wassily Kandinsky, Piet Mondrian und El Lissitzky sowie von Lyonel Feininger, Paul Klee, László Moholy-Nagy, Oskar Schlemmer und weiteren Künstlern, die zwischen 1919 und 1932 in Dresden präsent waren, erschließt das Albertinum nun die intensive Sammel- und Ausstellungstätigkeit abstrakt-konstruktiver Kunst dieser Zeit in Dresden.

Weitere Informationen: Staatliche Kunstsammlungen Dresden

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